Montag, Chemie
Wir bekommen am Ende der Stunde die Klausur wieder. Ich wage eine rebellische Handlung und trinke heimlich einen Schluck Wasser. (Ist aus unerklärlichen Gründen strengstens verboten, wir vermuten, dass es dabei vielmehr um das Prinzip des Regeleinhaltens an sich geht, denn "Durst ist eigene Dummheit!" Weißte Bescheid!)
Herr Hirte hat seine Augen natürlich überall und erwischt mich dabei. Nun gut, es lag vielmehr daran, dass er mir ausgerechnet in diesem Moment mit den Worten "Also, bitte, diese eine Minute hätten Sie auch noch mit dem Trinken warten können!" mein Klausurheft in die Hand drückt. Ich kann darauf nur entschuldigende Grunzgeräusche von mir geben, habe schließlich den ganzen Mund voll Wasser.
Hat ihn leider nicht wirklich besänftigt.
Montag, Geschichte
Herr Kopierer betritt wie immer schwer mit Taschen, Büchern, Heften, Kaffee, Zetteln und DVDs beladen den Klassenraum, teilt seine nie endenden Zettel aus und schreibt die Themen für die nächsten Stunden an die Tafel.
"Die bearbeiten Sie bitte selbstständig zu Hause, das ist alles klausur- oder abiturrelevant."
Na, wenn da keine Freude aufkommt...
Dann lesen wir die zuvor ausgeteilten Kopien. Ein Interview mit Kissinger, anlässlich seines neuen Buches. Es handelt unter anderem von den Konflikten in Syrien.
Ich bin verwirrt.
Spricht man in Geschichte nicht normalerweise über die Vergangenheit?
Montag, Erdkunde
Wir sitzen im Computerraum und Frau Gesundheit bespricht draußen die mündlichen Noten. Währenddessen schauen wir einen Film über die Produktion von Jeanshosen in China. Das Bild bewegt sich nur ungefähr zwei mal pro Sekunde und der Ton ist viel zu leise. Dafür ist der Bass irre laut. Eigentlich hört man nur ein dumpfes Brummen, wenn jemand spricht.
Bruuuumm....bruuummmm....bruuuuuuuuumm.
Das klingt ungefähr so, wie wenn die Nachbarn eine Party feiern und die Musik so laut aufgedreht ist, dass man den Bass durch die Wände hört. Habt ihr da mal versucht den Songtext zu verstehen? Funktioniert nicht!
Hinzu kommt der klasseneigene Geräuschpegel: Die Jungs haben sich in der letzten Reihe zum Kartenspielen zusammengesetzt und scheinen sich köstlich zu amüsieren, während die anderen sich entweder unterhalten oder auf ihren Handys rumtippen.
Die, die tatsächlich den Film verfolgen (das, was ich davon mitbekommen habe, war sogar ziemlich interessant!), können sich nun im Lippenlesen üben.
Zwei mal pro Sekunde.
Auf chinesisch.
„Es ist nicht schlimm, wenn das Leben auf dem Kopf steht! Das ist wie bei Shampooflaschen, manchmal kommt dann mehr raus…“
Freitag, 21. November 2014
Sonntag, 16. November 2014
Gedanken über die Zukunft
Hast du dir schon Gedanken über die Zukunft gemacht?
Ja, habe ich. Tut doch jeder, oder? Wie auch nicht, wo man doch ständig danach gefragt wird. „Was machst du nachher/morgen/ nächste Woche…?“ Oder nach der Schule, wenn die Kinder auf der Welt sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wenn ich in Rente bin, wenn ich im Altenheim bin, wenn… Ihr wisst, was ich meine.
Es ist ja auch nicht verkehrt, sich darüber Gedanken zu machen. Das kann äußerst hilfreich sein! Kann, muss aber nicht. Es sind eben nur Gedanken, die ich über die Zukunft habe. Kein Wissen, keine Gewissheit.
Wissen und Gewissheit habe ich nur über die Gegenwart. Aber die kommt irgendwie immer zu kurz. Dabei ist es die Gegenwart, die ich beeinflussen kann. In der ich etwas tun kann. Mit der ich die Zukunft möglicherweise in die Richtung lenken kann, die ich einschlagen will.
Es ist die Gegenwart, in der ich den größten Handlungsspielraum habe. In der ich überhaupt die Möglichkeit habe zu handeln.
Wieso verbringe ich dann die Gegenwart damit, mir Gedanken über die Zukunft zu machen?
Keine Ahnung.
Ja, habe ich. Tut doch jeder, oder? Wie auch nicht, wo man doch ständig danach gefragt wird. „Was machst du nachher/morgen/ nächste Woche…?“ Oder nach der Schule, wenn die Kinder auf der Welt sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wenn ich in Rente bin, wenn ich im Altenheim bin, wenn… Ihr wisst, was ich meine.
Es ist ja auch nicht verkehrt, sich darüber Gedanken zu machen. Das kann äußerst hilfreich sein! Kann, muss aber nicht. Es sind eben nur Gedanken, die ich über die Zukunft habe. Kein Wissen, keine Gewissheit.
Wissen und Gewissheit habe ich nur über die Gegenwart. Aber die kommt irgendwie immer zu kurz. Dabei ist es die Gegenwart, die ich beeinflussen kann. In der ich etwas tun kann. Mit der ich die Zukunft möglicherweise in die Richtung lenken kann, die ich einschlagen will.
Es ist die Gegenwart, in der ich den größten Handlungsspielraum habe. In der ich überhaupt die Möglichkeit habe zu handeln.
Wieso verbringe ich dann die Gegenwart damit, mir Gedanken über die Zukunft zu machen?
Keine Ahnung.
Ich weiß, dass ich jetzt gerade zufrieden bin. Ich sitze jetzt auf meinem
Schreibtischstuhl, habe jetzt ein Bein angewinkelt, höre jetzt Musik und das
Ticken meiner Uhr. Ich spüre, wie sich die Kante meines Schreibtisches jetzt in
meine Unterarme bohrt, wie meine Füße jetzt kalt sind, obwohl sie jetzt in
Kuschelsocken stecken. Jetzt.
Jetzt, jetzt, jetzt.
Jetzt, jetzt, jetzt.
Jetzt.
Aber jetzt denke ich wieder daran, was morgen sein wird... Schade. Eben war es noch schön. Irgendwie nicht so kompliziert.
Aber die Gegenwart ist schon wieder vorbei.
Wer weiß… vielleicht kommt sie ja nachher wieder? Oder morgen? Oder nächste Woche?
Wer weiß… vielleicht kommt sie ja nachher wieder? Oder morgen? Oder nächste Woche?
Abendbrot
Es war Samstag und wir saßen beim abendlichen Essen - beim Abendbrot - und futterten glücklich und zufrieden unsere Ente-süß-sauer, als ich mir plötzlich mit entsetzem Gesichtsausdruck die Hände über den Kopf zussamenschlug.
"Was ist denn jetzt los?"
"Wir haben kein Brot gekauft!"
"Ja und?"
"Morgen ist Sonntag!"
"Aha. Und?"
"Und was sollen wir dann essen?"
"Hmm..."
Obwohl es schon recht spät war, wollte ich also noch mal losfahren und eine Bäckerei suchen, die mir noch ein Brot verkaufen würde.
Nachdem ich das Auto sowohl angefleht als auch beschimpft hatte, fuhr es endlich dahin, wo ich wollte und zwar ohne vorher mit dem Nachbarsauto zu kuscheln!
Zehn Minuten und einige Einparkversuche später betrat ich endlich das Einkaufszentrum, das glücklicherweise noch geöffnet hatte. Ich steuerte den Bäcker an und stellte fest, dass noch einiges an Brot vorhanden war.
Ich weiß nicht, wie andere Leute ihr Brot auswählen, aber ich gehe normalerweise nach dem Aussehen: Was lecker aussieht, wird gekauft, ganz einfach.
Ein Brot sprang mir sofort ins Auge, aber als ich den Namen las, musste ich stutzen. "Abendbrot" stand da. Abendbrot!
Ich kann nicht genau sagen, wieso, aber die Vorstellung, ich müsste "Hallo, ich hätte gerne ein Abendbrot" sagen, hat mich von meinem Plan abgebracht, dieses Brot zu kaufen.
Es ging nicht.
Dieser Satz klang für mich einfach zu dämlich! Ich hätte ihn nicht sagen können, ohne in Lachen auszubrechen!
Liegt das an mir, oder gibt es noch mehr Menschen, die Dinge, wenn sie einen komischen Namen haben nicht kaufen, weil sie so einen merkwürdigen Satz nicht über die Lippen bringen, ohne, dass es peinlich wird, weil sie einen Lachanfall bekommen würden?
Es hat mich ziemlich beeindruckt, als jemand neben mir auf dem Markt mal "Fujijama-Äpfel" gekauft hat und dabei todernst bleiben konnte! Ich meine, ganz ehrlich: Fujijama-Äpfel! :-D
Na, bei uns gab es am Sonntag jedenfalls kein Abendbrot.
"Was ist denn jetzt los?"
"Wir haben kein Brot gekauft!"
"Ja und?"
"Morgen ist Sonntag!"
"Aha. Und?"
"Und was sollen wir dann essen?"
"Hmm..."
Obwohl es schon recht spät war, wollte ich also noch mal losfahren und eine Bäckerei suchen, die mir noch ein Brot verkaufen würde.
Nachdem ich das Auto sowohl angefleht als auch beschimpft hatte, fuhr es endlich dahin, wo ich wollte und zwar ohne vorher mit dem Nachbarsauto zu kuscheln!
Zehn Minuten und einige Einparkversuche später betrat ich endlich das Einkaufszentrum, das glücklicherweise noch geöffnet hatte. Ich steuerte den Bäcker an und stellte fest, dass noch einiges an Brot vorhanden war.
Ich weiß nicht, wie andere Leute ihr Brot auswählen, aber ich gehe normalerweise nach dem Aussehen: Was lecker aussieht, wird gekauft, ganz einfach.
Ein Brot sprang mir sofort ins Auge, aber als ich den Namen las, musste ich stutzen. "Abendbrot" stand da. Abendbrot!
Ich kann nicht genau sagen, wieso, aber die Vorstellung, ich müsste "Hallo, ich hätte gerne ein Abendbrot" sagen, hat mich von meinem Plan abgebracht, dieses Brot zu kaufen.
Es ging nicht.
Dieser Satz klang für mich einfach zu dämlich! Ich hätte ihn nicht sagen können, ohne in Lachen auszubrechen!
Liegt das an mir, oder gibt es noch mehr Menschen, die Dinge, wenn sie einen komischen Namen haben nicht kaufen, weil sie so einen merkwürdigen Satz nicht über die Lippen bringen, ohne, dass es peinlich wird, weil sie einen Lachanfall bekommen würden?
Es hat mich ziemlich beeindruckt, als jemand neben mir auf dem Markt mal "Fujijama-Äpfel" gekauft hat und dabei todernst bleiben konnte! Ich meine, ganz ehrlich: Fujijama-Äpfel! :-D
Na, bei uns gab es am Sonntag jedenfalls kein Abendbrot.
Samstag, 15. November 2014
Der soziale (Tat)Ort
Das Neuste vom Neusten zum Thema Schulklos:
Irgendein weibliches Wesen hat es tatsächlich fertiggebracht, den sozialen Ort in einen Tatort zu verwandeln.
Als ich am Freitag durch die Tür trat, erwartete ich, dass mich gleich ein Massenmörder von hinten anspringen und mir die Kehle aufschlitzen würde. Mindestens!
Denn was ich sah, erinnerte doch sehr an einen Psychothriller der Extraklasse. Überall auf den Waschbecken, an den Wänden und an den Türen der Kabinen waren Blutspuren.
Alles verschmiert, alles rot, alles gruselig!
Auf dem Spiegel stand (ebenfalls in verschmiertem Rot) „I see you“ und es war irgendwie klar, dass damit nicht auf das Titellied von Avatar aufmerksam gemacht werden sollte!
Was auf den ersten Blick so entsetzlich aussah, stellte sich allerdings ziemlich schnell als schlechter Scherz heraus, denn das rote Zeug war kein Blut, sondern bloß rote Farbe.
Wer auch immer auf diese grandiose Idee gekommen ist… Es hat leider nicht zum Charme des sozialen (Tat)Ortes beigetragen!
Montag, 3. November 2014
Der soziale Ort
Die Toiletten unserer Schule sind wirklich mal einen "Kommentar" wert.
Nicht, weil sie so toll sind (hat das gerade wirklich jemand gedacht? Oje...)! Sondern eher, weil sie ja irgendwie den öffentlichen, sozialen Treffpunkt unserer Schule bilden. Wobei, nein, das tun sie eigentlich auch nicht wirklich, obwohl ich sagen muss, dass ich dort des Öfteren Leute treffe, die ich sowieso gerade gesucht habe. Und Leute, die ich definitiv nicht gesucht habe!
Ich sollte vielleicht kurz beschreiben, wie dieser "soziale" Ort aussieht.
Boden: Braun-rot.
Wände: Kackbraun und pissgelb, wie passend!
Kabinen: Kotzgrün. (Gibt es diese Farbe? Vielleicht kann man auch "hässliches dunkelgrün" dazu sagen...)
Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen steht an der Wand folgender Spruch: "Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will!"
Das soll ja wohl ein Scherz sein! Soll ich mir jetzt dieses hässliche, stinkende, fäkalienfarbige Klo mit meiner Einbildungskraft in ein rosarotes Mädchenparadies verwandeln?!
Echt, ey!
Aber, wenn wir schon beim Thema "Vorstellungskraft" sind: Klopapier, Seife und Handtücher sind ja auch bloß in meiner Fantasie vorhanden... Möglicherweise könnte ich mir dann vielleicht doch die erwünschten Blumen dazu "imaginieren" (gibt es das Wort? Klingt wie urinieren...).
Und wenn doch mal der seltene Fall eintritt, dass es Klopapier "zum Anfassen" gibt, dann ist es erschreckend, was die Leute damit so alles anstellen!
Es gibt da die Spezies, die ein Stück von der großen Rolle abreißen und es dann auf den Boden schmeißen.
Der Grund: Sie wollen sich nicht mit Klopapier, das vorher ein anderer berührt hat (als er, verzeihung, sie sich ihr Stück abgerissen hat), den verdammten Hintern abwischen! Meine Güte! Was kommt bei denen da unten raus? Honig? Weihwasser? Wollen die das hinterher noch weiterverwenden und es deswegen "steril" aufsaugen? (Uäh, ich gebe zu, diese Vorstellung gehört eindeutig in die Kategorie "Das will ich gar nicht wissen!")
"Du wischst dir damit den Arsch ab, verdammt!" Würde ich gerne mal brüllen.
Tue ich aber nicht.
Kommt wahrscheinlich nicht so gut.
Jedenfalls ist es eine Schande, dass dadurch das schöne und vor allem so selten mal echte Klopapier verschwendet wird... Tjaaaa, das Leben ist grausam und gemein!
Naja, ich bin jedenfalls froh, dass das Klo, das ich immer benutze, wenigstens einigermaßen funktioniert. Ein Stockwerk tiefer kann es schon mal passieren, dass, wenn man die Spülung betätigt, aus dem Abfluss im Boden was flüssiges Braunes rausk-
Schönen Tag noch! :-)
Nicht, weil sie so toll sind (hat das gerade wirklich jemand gedacht? Oje...)! Sondern eher, weil sie ja irgendwie den öffentlichen, sozialen Treffpunkt unserer Schule bilden. Wobei, nein, das tun sie eigentlich auch nicht wirklich, obwohl ich sagen muss, dass ich dort des Öfteren Leute treffe, die ich sowieso gerade gesucht habe. Und Leute, die ich definitiv nicht gesucht habe!
Ich sollte vielleicht kurz beschreiben, wie dieser "soziale" Ort aussieht.
Boden: Braun-rot.
Wände: Kackbraun und pissgelb, wie passend!
Kabinen: Kotzgrün. (Gibt es diese Farbe? Vielleicht kann man auch "hässliches dunkelgrün" dazu sagen...)
Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen steht an der Wand folgender Spruch: "Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will!"
Das soll ja wohl ein Scherz sein! Soll ich mir jetzt dieses hässliche, stinkende, fäkalienfarbige Klo mit meiner Einbildungskraft in ein rosarotes Mädchenparadies verwandeln?!
Echt, ey!
Aber, wenn wir schon beim Thema "Vorstellungskraft" sind: Klopapier, Seife und Handtücher sind ja auch bloß in meiner Fantasie vorhanden... Möglicherweise könnte ich mir dann vielleicht doch die erwünschten Blumen dazu "imaginieren" (gibt es das Wort? Klingt wie urinieren...).
Und wenn doch mal der seltene Fall eintritt, dass es Klopapier "zum Anfassen" gibt, dann ist es erschreckend, was die Leute damit so alles anstellen!
Es gibt da die Spezies, die ein Stück von der großen Rolle abreißen und es dann auf den Boden schmeißen.
Der Grund: Sie wollen sich nicht mit Klopapier, das vorher ein anderer berührt hat (als er, verzeihung, sie sich ihr Stück abgerissen hat), den verdammten Hintern abwischen! Meine Güte! Was kommt bei denen da unten raus? Honig? Weihwasser? Wollen die das hinterher noch weiterverwenden und es deswegen "steril" aufsaugen? (Uäh, ich gebe zu, diese Vorstellung gehört eindeutig in die Kategorie "Das will ich gar nicht wissen!")
"Du wischst dir damit den Arsch ab, verdammt!" Würde ich gerne mal brüllen.
Tue ich aber nicht.
Kommt wahrscheinlich nicht so gut.
Jedenfalls ist es eine Schande, dass dadurch das schöne und vor allem so selten mal echte Klopapier verschwendet wird... Tjaaaa, das Leben ist grausam und gemein!
Naja, ich bin jedenfalls froh, dass das Klo, das ich immer benutze, wenigstens einigermaßen funktioniert. Ein Stockwerk tiefer kann es schon mal passieren, dass, wenn man die Spülung betätigt, aus dem Abfluss im Boden was flüssiges Braunes rausk-
Schönen Tag noch! :-)
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