Sonntag, 16. November 2014

Gedanken über die Zukunft


Hast du dir schon Gedanken über die Zukunft gemacht?
Ja, habe ich. Tut doch jeder, oder? Wie auch nicht, wo man doch ständig danach gefragt wird. „Was machst du nachher/morgen/ nächste Woche…?“ Oder nach der Schule, wenn die Kinder auf der Welt sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wenn ich in Rente bin, wenn ich im Altenheim bin, wenn… Ihr wisst, was ich meine.
Es ist ja auch nicht verkehrt, sich darüber Gedanken zu machen. Das kann äußerst hilfreich sein! Kann, muss aber nicht. Es sind eben nur Gedanken, die ich über die Zukunft habe. Kein Wissen, keine Gewissheit.
Wissen und Gewissheit habe ich nur über die Gegenwart. Aber die kommt irgendwie immer zu kurz. Dabei ist es die Gegenwart, die ich beeinflussen kann. In der ich etwas tun kann. Mit der ich die Zukunft möglicherweise in die Richtung lenken kann, die ich einschlagen will.
Es ist die Gegenwart, in der ich den größten Handlungsspielraum habe. In der ich überhaupt die Möglichkeit habe zu handeln.
Wieso verbringe ich dann die Gegenwart damit, mir Gedanken über die Zukunft zu machen?
Keine Ahnung.
Ich weiß, dass ich jetzt gerade zufrieden bin. Ich sitze jetzt auf meinem Schreibtischstuhl, habe jetzt ein Bein angewinkelt, höre jetzt Musik und das Ticken meiner Uhr. Ich spüre, wie sich die Kante meines Schreibtisches jetzt in meine Unterarme bohrt, wie meine Füße jetzt kalt sind, obwohl sie jetzt in Kuschelsocken stecken. Jetzt.
Jetzt, jetzt, jetzt.
Jetzt.
Aber jetzt denke ich wieder daran, was morgen sein wird... Schade. Eben war es noch schön. Irgendwie nicht so kompliziert. 
Aber die Gegenwart ist schon wieder vorbei.
Wer weiß… vielleicht kommt sie ja nachher wieder? Oder morgen? Oder nächste Woche?

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